GV „Frohsinn 1842 Eberstadt“ blickt besorgt in die Zukunft

(kp) Der gemischte Chor „Frohsinn 1842 Eberstadt“, der älteste Chor in Darmstadt kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Gegründet als reiner Männerchor überstand er zwei Weltkriege, nahm in den fünfziger Jahren die Frauen dazu und pflegte weiterhin das gesangliche und gesellige Beisammensein mit vielen Konzerten, Freundschaftssingen und Feiern zur Weihnachts- und Faschingszeit. Auch regelmäßige Grillfeste kamen nicht zu kurz. Viele Freundschaften wurden geschlossen, man unternahm Ausflüge und Fahrten in die nähere und weitere Umgebung.

All das trug zu einer festen Gemeinschaft bei, in der jeder für jeden da war und helfend eingriff, wenn „Not am Mann oder der Frau“ war. Die Jugendjahre vergingen, aber die Freundschaften blieben auch im Alter. Die Liebe zum Gesang hielt uns nach wie vor zusammen.

 

Und dann kam Corona. Kaum hatte man begriffen, was dieser Virus anrichten kann, kamen auch schon die ersten Pandemie-Vorschriften, die für uns so aussahen: Keine Chorproben mehr im zu kleinen Raum. Und das war unser Raum im Haus der Vereine in Eberstadt: Viel zu klein für ca. 24 Sängerinnen und Sänger. Die angegebene Abstandsregelung von 1,5 Meter nach rechts und nach links sowie 3 Meter nach vorne bzw. nach hinten konnte hier nicht eingehalten werden. Also blieben wir zu Hause in der Hoffnung, dass es in Kürze mit den Proben weitergehen würde. Doch das Virus machte uns einen Strich durch die Rechnung. Die Chorproben fielen auch den ganzen Sommer durch aus.

Einen geeigneten Platz für ein Singen im Freien mit eben dieser Abstandsregelung konnten wir zuerst nicht finden. Außerdem konnten wir es uns auch nicht vorstellen, dass auf diese Art und Weise eine effiziente Chorprobe möglich sei. Zuviel sprach unseres Erachtens dagegen:

  • die Stimme halten ohne den gewohnten Nebenmann oder die Nebenfrau,
  • die Töne könnten in der Luft verhallen und die anderen Stimmen nicht hörbar sein.
  • Auch die Vorbereitungen für eine solche Singstunde erschienen uns schwierig.
  • Woher bekommt man Stühle und wer stellt sie auf?
  • Der Abstand muss vorher ausgemessen, Desinfektionsmittel bereitgestellt werden und und und ….

Als uns dann endlich eine Möglichkeit zum Proben im Freien in Aussicht gestellt wurde, war es bereits Herbst, zu kalt und zu dunkel, um die Noten zu erkennen.

In Anbetracht der jetzigen Corona-Lage mit ständig steigenden Infektionszahlen haben wir nun beschlossen, den Chorbetrieb erst einmal bis zum Ende des Jahres ruhen zu lassen. Statt zur Singstunde treffen sich freitags immer einige Unentwegte zum gemeinschaftlichen Plausch.
Als es das Wetter noch zuließ, war es der Biergarten und nun ein geschlossener Gastraum mit ausreichend Platz. Wie es mit uns und unserem Chor weitergehen wird, steht in den Sternen.